Mein Meditationsplatz zu Hause ist eigentlich schon fast ideal, einladend, optimal ausgerichtet und schön ruhig – damit er ganz perfekt wird, fehlt eigentlich nur noch die optimale Beleuchtung. Ich bin mir nicht ganz sicher, was sinnvoller ist, ob hell oder dunkel … Wie also beleuchte ich meinen Mediationsplatz am besten?
Die Beleuchtung auf die eigenen Bedürfnisse abstimmen
Auch das lässt sich nicht pauschal sagen, sondern ist für jeden Einzelnen davon abhängig, wie ich für mich am besten in die eigene, persönliche Übung komme und mich entspannen kann. Das kann ein heller Ort sein, wo die Sonne nicht blendet, aber es kann auch ein, dass mich ein etwas dunklerer Raum eher anspricht. Das ist aber auch nicht so wichtig, vielmehr spüre ich für mich, wie der Raum in der Gesamtposition auf mich wirkt, wenn alle Faktoren zusammenspielen.
Am Anfang lieber auf drinnen beschränken
Eindeutiger ist da schon die Frage zu beantworten, ab der „Raum“, der ja nicht notwendigerweise an Begrenzungen in Form von Mauern oder Wänden gebunden ist, draußen oder drinnen sein soll. Draußen ist etwas fortgeschrittener, denn im ersten Moment ist es zwar draußen sehr schön, aber Energie in Form von Wind lenkt extrem ab, und damit muss man umzugehen wissen. Wenn ich draußen sitze und es ist Sonne, ist es zwar zunächst sehr angenehm, aber plötzlich ist Wind – das ist einerseits sehr kraftvoll, bringt aber gleichzeitig eine große Unruhe in die Meditation.
Mit gutem Hara nach draußen weitergehen
Erst später dann, wenn ich ein gutes Hara habe, ist es sogar ideal, draußen zu sitzen. Draußen ist gefühlt die doppelte Energie, aber gerade am Anfang muss ich gucken, ob ich draußen wirklich meine Mitte finden und mein Hara stärken kann. Man denkt, das ist so ein Klischee, man setzt sich raus und es ist alles hübsch – aber du kommst nicht in die Ruhe. Deshalb gilt, am Anfang lieber innen einen einladenden Platz zu suchen und die Ausrichtung und die Beleuchtung ganz individuell auf mich abzustimmen. So finde ich ganz automatisch mehr und mehr die Kraft, das Hara zu entwickeln, irgendwann später weiterzugehen, und dann kann auch ein Platz draußen sinnvoll sein.
Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars