Wie wirken Mantren?
Mantren sind besondere Worte oder Sätze denen seit Urzeiten besondere Kräfte zugeschrieben werden. Im Alltag, zum Beispiel im Arbeitsumfeld, können sie helfen, mit herausfordernden Emotionen wie Wut, Angst oder Unsicherheit besser umzugehen.
Viele Mantren werden laut rezitiert und in den Lauten und Klängen entfaltet sich ihre Wirkung, ohne Mitwirkung der intellektuellen Ebene. Körper und Geist werden verbunden. Dies wirkt über unsere rein materielle Welt hinaus und Hindernisse können überwunden werden.
Werden solche Worte, Sätzen und Silben immer wiederholt, dann unterbrechen diese den unaufhörlichen Malstrom unserer Gedanken. Dies kann beispielsweise therapeutisch genutzt werden: Bei Personen, die unter Angst und Panik leiden, können solche Sätze eine Panikattacke beenden.
Kurz und prägnant
Für eine optimale Wirkung ist es sinnvoll, sich ein eigenes Mantra zu schaffen. Dieses sollte kurz, prägnant und einfach zu wiederholen sein. Dieses Mantra kann man still innerlich wiederholen und nach und nach stellt sich eine Veränderung ein. Hier wirken Mantren ein wenig wie Affirmationen.
Affirmationen sind Sätze, die eine positive innere Ausrichtung zur Folge haben. Wie zum Beispiel: „Ich bin glücklich“. „Ich erkenne meine wahre Größe“. „Ich vergebe und gewinne Kraft“. Im Buchhandel und im Internet gibt es eine große Auswahl dieser Affirmationen. Sie beruhen auf den Prinzipien der positiven Psychologie, die man am einfachsten so zusammenfassen kann: Ändere deine Gedanken und Vorstellungen und dein Leben ändert sich. Probiert es aus.
Finde dein Mantra
Setze dich einmal hin. Schließe die Augen und genieße den Augenblick. Stelle dir die Frage: Welches Gefühl hat mich heute am meisten beschäftigt? Meist sind dies schwierige Gefühle. Wie schöne wäre es, ein Antidot zur Hand zu haben. Nimm einen Stift und ein Blatt Papier und schreibe einfach was dir zu dem schwierigen Augenblick oder Gefühl in den Sinn kommt mit der Ausrichtung, was dich wirksam unterstützen könnte. Schreibe ohne Kontrolle über das Geschriebene. Stoppe nach 2 Minuten. Betrachte das Geschrieben. Suche einen positiven Satz oder ein Wort, dass dir helfen könnte. Wiederhole dies still oder auch laut. Wenn es sich stimmig anfühlt, hast Du dein Mantra gefunden.
Als Beispiel: Du hattest heute Stress mit einer Kollegin oder einem Kollegen und bist sauer geworden. Diese Reaktion kennst Du schon. Dann könnte dein Mantra sein: „Gelassen Sein gibt mir Kraft“.
Viel Spaß beim Ausprobieren.
Blogbeitrag von Prof. Dr. Angela Geissler, Meditationslehrerin, Ärztin und Autorin
***
Dieser Blogbeitrag knüpft an Angelas Vortrag am Zen Leadership Abend im virtuellen Kloster an. Hier die Auflösung für das Sanskrit Mantra, für alle, die dabei waren: Das Mantra löst alle Hindernisse und die Verlockungen der Maras (der Welt) auf (wirkt also gegen Gier):
„Namah samanta-buddhanam/mahabalavati dasa-balodbhave mahamaitry abhyudgate svaha“.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!