Zen und Fokus: Führungkräfte müssen lernen, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren.
Mit „fokussieren“ meinen wir meist, sich auf etwas zu konzentrieren und Störungen auszublenden. Aber neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass wir uns in vielfältiger Weise fokussieren. Denn für verschiedene Zwecke benutzen wir verschiedene neuronale Netzwerke.
Manager, die sich effektiv auf andere fokussieren können, sind natürliche Führungskräfte.
Jede Führungskraft muss drei Arten von Achtsamkeit kultivieren:
- Nach innen gerichteter Fokus
- Fokus auf Andere
- Nach außen gerichteter Fokus
Die Fokussierung nach innen und auf Andere hilft die emotionale Intelligenz zu kultivieren. Die Fokussierung nach außen verbessert die Fähigkeit Strategien zu entwickeln und Organisationen zu erneuern oder zu managen.
Zen und Fokus: die Basis ist Achtsamkeit
Die Verbindung zwischen Achtsamkeit und Exzellenz bleibt meist verborgen. Dabei ist Achtsamkeit die Basis der wichtigsten Führungsqualitäten: emotional, organisatorisch, strategisch. Achtsamkeit war nie in größerer Gefahr!
Digital overload
Eine Information verbraucht die Aufmerksamkeit ihrer Empfänger. Deshalb schafft ein Reichtum an Informationen eine Armut an Aufmerksamkeit. Ein Leben voller digitaler Ablenkungen ist mit einer nahezu ständigen kognitiven Überforderung verbunden. Dadurch nutzt sich die Selbstbeherrschung ab. Was tun?
Meditation gegen „digital overload“
Durch Meditation schulen wir unsere Aufmerksamkeitsgewohnheiten immer wieder neu. Insbesondere den Vorgang, der bei schweifenden Gedanken voreingestellt ist. Wobei verschiedene Meditationsarten verschiedene Effekte haben . Wir unterscheiden zwischen:
- Konzentrationsübungen
- Achtsamkeitsübungen
- Metta-Meditation (geführte Meditation dazu von Zen-Meister Hinnerk Polenski)
Was sind Konzentrationsübungen?
In der Meditation üben wir, den Fokus beispielsweise auf das Hara (Unterbauch) zu richten. Diejenigen, die sich am besten konzentrieren können:
- sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen,
- lassen sich in einer Krise nicht so leicht erschüttern,
- bleiben trotz der emotionalen Wellen des Lebens in ruhigem Fahrwasser.
Also: Exekutive Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zum Selbstmanagement.
Hara ist das Fundament
Warum Hara trainieren? Hara – die Erdmitte des Menschen – ist der erste Schritt in eine Erdung, unabhängig von dem, was um uns herum los ist. Hara ist leicht zu lernen, wenn man ausdauernd ist und den Körper mitnimmt. Durch das Training von Hara, finden wir unsere innere Mitte, einen körperlichen und mentalen Anker. Das hilft uns fokussiert und unabhängig zu handeln.
Obi Wan Kenobi: „Always remember: Your focus determines your reality!“
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Hier geht es zu Teil 2: „Achtsamkeit„
Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt
Weiterführende Literatur:
Daniel Goleman: Konzentriert Euch. Piper Verlag
Daniel Goleman & Richard Davidson in „Altered traits: Science Reveals How Meditation Changes Your Mind, Brain, and Body”. Random House, New York, 2017
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